Archiv Spangenberg

Reichsbund jüdischer Frontsoldaten

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Im 1. Weltkrieg kämpften viele Spangenberger jüdische Mitbürger für "Kaiser Volk und Vaterland". Die jüdischen Kriegsvetranen riefen nach dem 1. Weltkrieg die Ortsgruppe Spangenberg des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten ins Leben.

Der "Reichsbund jüdischer Frontsoldaten" (RjF) wird am 8. Februar 1919 von Hauptmann Leo Löwenstein gegründet. Der Reichsbund, der Mitte der 1920er Jahre 40.000 Mitglieder umfasst, macht es sich neben der Betreuung jüdischer Kriegsopfer, Kameradschaftspflege, körperlicher Ertüchtigung der Mitglieder und Wahrung soldatischer Traditionen zur Aufgabe, über den Einsatz von Juden im Krieg zu informieren. Er tritt, u.a. mit einer eigenen Wochenschrift, der verleumderischen Propaganda nationalistischer und rechtsextremer Kreise entgegen, die deutschen Juden hätten sich vor dem Dienst an der Front "gedrückt". In einigen Städten aktiviert der RjF Selbstschutzeinheiten, um die jüdische Bevölkerung vor antisemitischen Übergriffen zu schützen. Gelegentlich kommt es dabei zur Zusammenarbeit mit dem "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold".

Der RjF steht programmatisch dem "Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" nahe, der den Zionismus ablehnt und sich zur deutschen Nation bekennt. Für den RjF ist es daher zutiefst schockierend, als deutsche Juden unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten für wehrunwürdig erklärt werden. Ab 1936 darf sich der RjF politisch nicht mehr betätigen, sondern muss sich auf die Betreuung jüdischer Kriegsopfer beschränken. Der RjF wird 1938 aufgelöst.

Die Ortsgruppe Spangenberg des Reichsbundes der jüdischen Frontsoldaten organisierte am 10. Juli 1927 den Sommerausflug des Landesverbandes Kurhessen-Waldeck in Spangenberg. Hierüber bereichtete die Spangenberger Zeitung in ihrer Ausgabe Nr. 83 am 14. Juli 1927.


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Dieser Beitrag wurde eingestellt von: Reiner Ploß
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