Archiv Spangenberg

Schloss Spangenberg im 1. Weltkrieg

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Das Spangenberger Schloß wurde im 1. Weltkrieg auch aus Lazarett genutzt. Dies ergibt sich aus einer Feldpostkarte, welche J. Ritter am 11.9.1915 an seine Familie (Johannes Dippel) in Heßlar schrieb. Der Text lautet:

"Spangenberg 11.9.15

Euer Paket erhalten der Kuchen, Birnen seht gut geschmeckt und sage Euch meinen besten Dank. Bin Freitag am 10. September von Kirchditmold verlegt nach Spangenberg. Herzliche Grüße v Bruder, Schwager und Onkel Euer J. Ritter"

Die Karte, welche als Motiv die Mannschaft des U 26 zeigt ist in der Anlage beigefügt (die Geschichte des U 26 ist nachfolgend kurz beschrieben. Als die Karte geschrieben wurde, war das Boot kurz vorher gesunken).*

Auch aus einem Artikel der Spangenberger Zeitung vom 25. August 1915 ist ein Hinweis auf das Lazarett auf Schloss Spangenberg enthalten. Der Artikel ist ebenfalls als Anlage beigefügt.

*Geschichte des U 26

SM U 26 der Kaiserlichen Marine lief am 16. Oktober 1913 vom Stapel und wurde am 20. Mai 1914 in Dienst gestellt. Unter seinem Kommandanten, Kapitänleutnant Egenolf von Berckheim (1881–1915), wurde es nach Kriegsbeginn in der Ostsee gegen die russische Marine eingesetzt. Dort nahm es als eines von mehreren zur Sicherung der deutschen Seestreitkräfte eingesetzten U-Booten im August 1914 am Vorstoß in die Rigaer Bucht teil.

Wenige Wochen später, am 28. September / 11. Oktober 1914, gelang es Berckheim, den russischen Panzerkreuzer Pallada am Eingang zum Finnischen Meerbusen 16,5 sm vor Russarö zu torpedieren. Dabei explodierten Munitionskammern auf dem Kreuzer, und er sank innerhalb von wenigen Minuten mit seiner gesamten Besatzung von 597 Mann. Dies war der erste Totalverlust eines Schiffes der russischen Marine im Ersten Weltkrieg.

Berckheim und U 26 versenkten außerdem drei Handelsschiffe (Frack, Petschora, Semlja) mit zusammen 3.700 BRT und im Mai 1915 den russischen Minenleger Jenissei.

Am 11. August 1915 lief U 26 von Libau zu einer Feindfahrt im Finnischen Meerbusen aus. Von dieser Fahrt kehrte das Boot nicht zurück. Am 30. August 1915 wurde es um 18:35 Uhr letztmals südwestlich von Dagerort durch das britische U-Boot E9 gesichtet. Daraufhin lief U 26 getaucht ab. Wahrscheinlich lief das Boot am 31. August, anderen Quellen zufolge am 4. September 1915, vor der finnischen Küste auf eine russische Mine und sank mit der gesamten Besatzung von 30 Mann. U 26 könnte aber auch durch eine Havarie aufgrund technischer Mängel oder menschlichen Versagens gesunken sein.

Das sehr gut erhaltene Wrack von U 26 wurde im Mai 2014 von Tauchern im westlichen Finnischen Meerbusen gefunden und identifiziert; es liegt ganz in der Nähe der Stelle, an der die Pallada versank.

Quelle: Wikipedia

 

 

 


Dateien

19150911_sp_historisch_schloss_feldpostu26.pdf

1915_Feldpostkarte_U261_19150825spzeit.pdf


Dieser Beitrag wurde eingestellt von: Reiner Ploß
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