Die Schollenkirmes wurde jährlich am ersten Wochenende im September gefeiert. Es war für die Schollenbewohner ein „Großereignis“ an dem jung und alt teilnahmen. Bis 1968 fand die Kirmes unter der Linde am Schollendreieck im Freien statt. Abends wurde in einem Saal weiter gefeiert, i.d.R. im „Schützenhaus“, welches bis dahin noch als Lokal existierte. In den folgenden Jahren fand die Kirmes in einem Festzelt unter reger Teilnahme der Schollenbürger und auch der anderen Stadtbewohner Spangenbergs und auch aus den umliegenden Ortschaften statt.
Tradition der Schollenkirmes war Samstag nachmittags der Kinderfestzug. Er führte durch alle Straßen der Siedlung. Es war Ehrensache, dass jedes Kind sich verkleidete und seinen Beitrag zum Festzug leistete. Nach dem Festzug erhielt jedes teilnehmende Kind ein Würstchen und Süßigkeiten.
Näheres zur Schollenkirmes wird auch in der Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Eigenen Scholle von Herrn Dr. Dieter Vaupel ausgeführt.
Der historisch gewachsene Zusammenhalt der Schollenbürger hat im Laufe der Jahrzehnte nachgelassen, da viele der alten „Schollengeister“ verstarben und die jungen Schollengeister aufgrund beruflicher Veränderungen zum großen Teil wegzogen. Durch Zuzug von „Neubürgern“ auf der Eigenen Scholle ist die Tradition der bis dahin jährlich veranstalteten Schollenkirmes auf der Strecke geblieben.
Aufgrund des diesjährigen 100jähren Bestehens der Eigenen Scholle hat sich eine Gruppe gefunden und versucht den alten „Schollengeist“ zu beleben und den alten Gemeinschaftssinn wieder zu aktivieren.
Die Jubiläumsveranstaltung mit einer kleiner Schollenkirmes ist am Wochenende 07./08.09. geplant. Es ist zu hoffen, dass durch die gemeinsame Vorbereitungsarbeit für diese Veranstaltung der alte Schollengeist auf die heutigen Schollenbewohner überspringt.
Im Anhang eine kleine Auswahl der historischen Bilder der vergangenen Schollenkirmessen. Vielleicht erkennt sich der Eine oder der Andere auf diesen Bildern bzw. seine Eltern oder Großeltern.
Ich habe versucht die Bilder mit Namensunterschriften zu versehen, dies ist mir leider nur zum Teil gelungen. Falls sich jemand selbst oder andere Personen erkennt, darf mir gern eine Nachricht senden unter archivspangenberg@gmx.de senden, damit ich dann die Bildunterschriften ergänzen kann.